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Spätzles-DODO 

Test-Bericht SpätzlesDODO

Wir haben den SpätzlesDODO getestet. Eine eher ungewöhnliche Kombination aus Schaber und Brett aus Edelstahl im Format einer CD-Hülle.

Der SpätzlesDODO kommt mit zusätzlichen Funktionen wie Flaschenöffner oder Topfuntersetzer und versucht damit das Schweizer Messer unter den Spätzlegeräten zu sein.

Erster Eindruck

Allererster Eindruck: Ganz schön schwer! Eine dicke dunkle Nylon-Hülle, wie man sie von CD-Wallets kennt. Ist auch eines: Man kann 24 CDs in transparenten Doppeltaschen aufbewahren. Gleich mal auf die Waage zum Wiegen — der Eindruck bestätigt sich: Gut 600 g wiegt das ganze Set, der eigentliche Dodo kommt immerhin noch auf 340g. Zum Vergleich: Ein herkömmliches Spätzlebrett aus Holz nebst Schaber aus Metall kommt auf klar unter 300g.

Nebst dem Dodo findet man in der Außenhülle noch eine klassische Slim-CD-Hülle mit einer CD und einem gefalteten Infoblatt incl. Schabeanleitung. Außerdem noch ein Säckchen mit Metallstiften. Zum Zubehör mehr später.

Der Dodo ist aus Edelstahl, das beim ersten Auspacken schön glänzt - kaum das erste Mal angefasst und benutzt, kriegt man ihn nicht mehr so schön glänzend hin. Irgendwo ist dann immer noch ein Fleck und nach dem ersten Gebrauch gibt es vom Schaben sowieso Kratzer auf der Oberfläche. Man hat das Gerät aber auch nicht um es zur Schau zu stellen.

Im Einsatz

Die Rezepte auf der beiliegenden CD und das Grundrezept auf der Webseite kommen in den üblichen Variationen und Abwandlungen. Rezepte also weggelegt und nach üblichem Lieblingsrezept einen Teig herstellen, Wasser kochen und salzen, Schaumlöffel und Seiher parat halten und es kann losgehen.

Den Dodo aufklappen und auseinanderziehen, so daß man Ober- und Unterseite getrennt hat. Das Teil mit den Löchern dient als Brett, das Teil mit der Daumenmulde als Schaber. Teig auf die kreuzförmigen Löcher geben und - sehr praktisch - mit den halbrunden Aussparungen in den Topfrand einhaken. Damit verrutscht das "Brett" dann nicht und hat den perfekten Abstand zum Wasser - so man denn den Topf immer gut gefüllt ca. 2cm unter Topfrand hat. Das CD-Oberteil, das als Schaber dient, so in die Hand nehmen, daß der Daumen in die Daumenmulde kommt und - ganz wichtig - mit der Seite ohne Kanten zum Schaben benutzen. Wer Erfahrung mit einem klassischen Brett/Schaber hat, wird mit dem Dodo schnell klarkommen, wer noch die geschabt hat, wird sich schwerer tun. Im Zweifelsfall erstmal mit dem normalen Brett üben. Es gelten die üblichen Tipps beim Schaben: Teig mit angefeuchtetem Schaber etwas glattstreichen, nicht zu viel Teig auf das Brett geben usw. Die richtige Teigkonsistenz muß durch Ausprobieren herausgefunden werden. Beim Schaben darf's gerne etwas feuchter als bei anderen Geräten sein.

Die kreuzförmigen Löcher werden als Teigbremse ausgelobt. Wie es ohne Löcher wäre, läßt sich schwer ausprobieren, aber zumindest funktioniert das Schaben erstaunlich gut. Die zur Verfügung stehende Fläche für den Teig ist aber etwas klein, zwei Esslöffel Teig sind das äußerste. Der Schabevorgang selber klappt gut. Die Spätzle werden ordentlich vom Teigklumpen abgetrennt, da gibt es schlechtere Brett/Schaber-Kombinationen.

Die Spätzle

Wie üblich fällt die Größe der resultierenden Spätzle ganz unterschiedlich aus. Der Dodo selber hat hier aber den kleinsten Einfluß darauf. Vielmehr kommt es darauf an, welche Konsistenz der Teig und welche Fähigkeiten der Koch hat, aber auch wie man die Spätzle mag. Das linke Bild mit etwas festerem, rechts mit etwas flüssigerem Teig.

Dem Geschmack tut es kein Abbruch ...

Reinigung

Das Saubermachen nach dem Spätzle herstellen kann etwas lästig sein - ganz egal welches Spätzlegerät man benutzt: Der Teig fällt vom Brett auf den Herd oder die Arbeitsplatte, in Schüssel und Topf bleiben Teigreste und das Gerät selber ist meist mit Teig verklebt, der durch den Dampf mindestens halbgar ist.

Als Härtetest haben wir den Dodo ohne eine Vorbehandlung in die Spülmschine gegeben - auf dem linken Bild ist der Zustand nach dem Schaben zu sehen. Auf dem rechten Bild das Resultat nach einem normalen Spülgang. Das Resultat ist gemischt: An der Unterkante, des "Bretts", welches immer am/im Wasser war und viel Teigklumpen hatte, sind diese nicht komplett entfernt worden. Auch an der Stelle, wo man den Schaber mit dreckigen Teighänden festgehalten hat, sind noch ein paar Reste. Auf der anderen Seite sind alle kleinen Löcher teigfrei und der Dodo blitzt wieder. Etwas manuelle Vorarbeit vor dem Spülmschinengang hätte ein perfektes Ergebnis ergeben. Zusammenfassend: leichte Reinigung, insbesonder weil einfach in die Spülmaschine zu geben.

Man erkennt auch gut, daß das Schaben deutliche Kratzspuren hinterläßt. Vitrinenfähig ist der Dodo schon nach dem ersten Gebrauch nicht mehr - aber das ist ja auch nicht der Anspruch. Für die Nutzung machen die Kratzer nichts.

Weitere Nutzungsmöglichkeiten

Wie am Anfang schon angedeutet werden noch einige andere Einsatzmöglichkeiten für den Dodo ausgelobt. Die sind weder notwendig noch von wirklicher praktischer Relevanz, steigern aber auf alle Fälle den Originalitätswert des Dodo:

  • Flaschenöffner: Das erdnußförmige Loch auf der CD-Oberseite kann zum Öffnen von Flaschen benutzt werden. Das sollte man vor dem Schaben machen, denn sonst ist die Flasche gleich teigverdreckt.
  • Solitär-Spiel: Dem Dodo liegt ein Säckchen mit 33 Metallstiften bei, die in die kreuzförmig angelegten Löcher gesteckt werden können. Eine Partie Solitär ist also leicht machbar - wenn man den Dodo gerade nicht zum Schaben braucht. Die Stifte sind etwas klein und damit nicht so praktisch zu benutzen (linkes Bild)
  • Topfuntersetzer: An sich ein praktischer Nutzen des Dodo. Man kann einen Topf draufstellen und die Hitze vom Tisch etwas fernhalten (sofern sich der Dodo nicht selbst erhitzt). Aber auch hier: Für die Spätzlemahlzeit eher nicht geeignet, denn dazu müsste man den Dodo vor dem Servieren noch gründlich reinigen (rechtes Bild)
  • Die Anleitung preist den Edelstahl als Geruchsentferner für die Hände nach dem Zwiebelschneiden. Das haben wir nicht ausprobiert.

Darüberhinaus bietet die CD noch einiges Material im pdf-Format an: Rezepte, Hintergründe zur Erfindung des Dodo, eine Anleitung für das Dodo-Kochspiel und als Höhepunkt der Dodo-Song, der uns mit Zeilen beglückt wie
    Der SpätzlesDODO isch für ons
    die allergreschte Freid
    zom Spätzle schaba treffet sich
    an Haufa nette Leit
Eine Vertonung findet sich als mp3 auch auf der beigelegten CD. Wir sagen: Die Spätzle schmecken besser ohne den Song ...

Fazit

In der Kategorie Kreativität/Originalität ist der SpätzlesDODO klar ein Gewinner. Er ist leichter zu handhaben, als man vor der Benutzung glauben mag. Lediglich die Fläche für den Teig ist etwas klein. Im Bereich Reinigung liegt er trotz der geäußerten Kritik auch weit vorne in der Gunst.

Preislich mit ca. 30 € + Versand nicht billig aber im Bereich von anderen mittelpreisigen Spätzlegeräten. Für den Puristen wäre eine Variante ohne das ganze Zubehör zum kleineren Preis eine denkbare Alternative, aber das würde natürlich was vom Gesamtkonzept nehmen.

Der SpätzlesDODO kann im Versand direkt beim Hersteller bezogen werden: www.spaetzlesdodo.de

Letztlich für die Praxis überzeugt der SpätzlesDODO nicht. Wenn man überhaupt zu der Minderheit der Leute gehört, die Schaben in Erwägung ziehen, dann geht das Schaben vom traditionellen Brett schneller von der Hand. Als Party-Gag und damit auch als Geschenk für Spätzle-Freunde hat sich der SpätzlesDODO aber seine Nische verdient.

Wir danken dem Team rund um den SpätzlesDODO für die Überlassung zweier Testexemplare.

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