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Grundrezept: Wie werden eigentlich Spätzle gemacht?
Wer zwar schon mal ein Spätzlebrett gesehen hat, aber nicht weiß, wie
man mit ihm und dem passenden Schaber richtige schwäbische Spätzle
vom Brett schabt, bekommt hier die passende Einführung.
Auf unserer Werkzeuge-Seite sind noch andere
Küchenhilfsmittel erklärt, die das Spätzlemachen für die
ermöglichen, die mit dem Brett nicht klarkommen ...
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Einleitung |
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Spätzlebrett und Schaber |
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Grundrezept |
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Tipps |
Einleitung
Natürlich ist es - besonders angesichts des großen Angebotes - einfach sein
Päckchen Spätzle im nächsten Supermarkt zu kaufen und in einen Topf kochendes
Wasser zu werfen. Nach ein paar Minuten sind die Spätzle eßfertig.
Zunehmend erinnert man sich aber an gute alte hausgemachte Spezialitäten,
wie sie zu Großmutters Zeiten zu Hause zubereitet wurden. Auch möchte
so mancher lieber selber bestimmen, was in sein Essen reinkommt. Spätzle
mit Eiern von Hennen aus Legebatterien sind nicht jedermanns Sache. Die
Zubereitung zu Hause läßt zudem die Möglichkeit offen mit
verschiedenen Zutaten Variationen auszuprobieren. Und nicht zuletzt schmecken
selbstgemachte Spätzle einfach besser, als die aus der Tüte.
Wer dennoch gelegentlich Spätzle kaufen will, findet auf unserer
Firmenseite Informationen zu Firmen, die
Trockenspätzle oder auch frische Spätzle anbieten.
Es ist für den Ungeübten nicht ganz einfach Spätzle selber zu
schaben, aber mit zunehmender Übung geht es dann doch recht flott.
Wenn mehrere zusammen kochen bleibt auch der Spaß nicht auf der Strecke.
Die Gäste werden allemal neidisch und begeistert sein.
Spätzlebrett und Schaber
Prinzipiell ist zur Spätzleherstellung in der eigenen Küche kein besonderes
Werkzeug notwendig. Ein Kochtopf, eine Schüsel, ein Schaumlöffel, ein
Brettchen und ein Küchenmesser genügen schon.
Das Spätzlebrett
Eine wesentliche Erleichterung zum herkömmlichen Brettchen ist das
sogenannte Spätzlebrett. Es ist ein normales unbeschichtetes Holzbrett
mit Stil zum sicheren Festhalten, welches am anderen Ende spitz wie ein Keil
geschnitten ist. Die keilförmige Gestalt ermöglicht ein einfaches
Herunterschaben vom Brett in das kochende Wasser. Vor dem Benutzen wird das
Brett im heißen Wasser angefeuchtet.
Der Spätzleschaber
Der Spätzleschaber ist in der Regel ein flaches etwa handbreites
Metallstück, welches auf der einen Schmalseite scheckenförmig
geogen ist um einen festen Griff zu haben. Wichtig ist, daß das Metall
auf der anderen Schmalseite möglichst dünn aber stabil ist, damit die
Spätzle sicher vom Brett geschabt werden können.
Grundrezept
Schon beim Grundrezpt scheiden sich die Geister, welche Zutaten und in
welchen Mengen benötigt werden. Viele haben ihr Spezialrezept und
schwören darauf. Wir stellen hier unser Standardrezept vor, welches
dann in der Regel den aktuellen Wünschen angepaßt wird ...
(s. dazu auch die Tipps weiter unten)
Dies ergibt genügend Spätzle um für 4 Personen
Käsespätzle daraus zu machen. Danach ist gewiß niemand mehr hungrig.
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Alle Zutaten werden in einer Schüssel vermengt und geschlagen, bis
der Teig Blasen wirft. Traditionalisten verweden dazu ihre Hände,
andere immerhin noch einen Kochlöffel mit Loch.
Mit dem Handrührgerät
geht es aber auch, wenn das auch bei vielen verpönt ist.
Wenn der Teig langsam und zäh
von einem Löffel fließt ohne zu reißen, hat er die richtige Konsistenz.
Andernfalls mehr Wasser oder Mehl dazugeben.
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Einen großen Topf mit Wasser füllen und zum Kochen bringen; reichlich
Salz zugeben. Eine Schüssel und ein Sieb zum Abtropfen bereitstellen.
Wenn das Wasser kocht, das Spätzlebrett und den
Schaber zum Anfeuchten kurz in den Topf halten.
Etwa ein bis zwei Löffel Teig auf das
Brett geben und glatt streichen.
Das zugespitzte Ende des Bretts an die Wasseroberfläche halten und mit
dem Schaber mit raschen Bewegungen kleine Stücke vom Teig direkt
in den Wassertopf schaben. Bei den ersten Versuchen noch
langsam und behutsam vorgehen um die Technik zu verstehen. Die ersten
Spätzle werde sicher etwas zu groß, das tut ihrem Geschmack
aber keinen Abbruch.
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Wenn die Spätzle im Laufe des Garprozesses an die
Wasseroberfläche kommen, sind sie fertig. Mit dem Schaumlöffel
die Spätzle aus dem kochenden Wasser nehmen,
der bereitgestellten Schüssel abtropfen lassen.
Aus dem restlichen Teig analog Spätzle machen. Dabei zwischendurch
den Schaber und das Brett von Teigresten befreien. Sollte nicht mehr
genügend Wasser im Topf sein, diesen wieder auffüllen und
das Wasser zum Kochen bringen.
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Für Käsespätzle, die Spätzle zusamen mit
geriebenem Hartkäse, angerösteten Zwiebeln und
etwas weißem Pfeffer in einer Pfanne anbraten, bis der Käse
verlaufen ist. Näheres auf unserer
Rezeptseite.
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Tipps
- Der Teig klebt nicht an, wenn das Spätzlegerät (Brett,
Presse, ...) in das kochende Wasser getaucht wird, bevor der Teig zugefügt wird.
- Es können bei Bedarf auch Wasser durch Eier und umgekehrt
ersetzt werden. Dabei sollten mindestens 2 Eier auf 500 g Mehl benutzt werden. Das Wasser
kann vollständig durch Eier ersetzt werden (wobei man dann auch mehr Eigelb als
Eiweiß benutzen kann).
- Das normalerweise benutzte Weizenmehl Typ 405 kann auch durch
andere Mehlsorten, insbesondere Vollkornmehl, ersetzt werden. Hierbei ggf. mehr Wasser
zusetzen. Das Gericht enthält dann mehr Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe.
Teilweise kann man beim Müller oder im Fachgeschäft auch spezielles "Spätzlemehl"
erhalten. Dies hat eine spezielle Körnung. Man kann Spätzlemehl auch
online bestellen bei der Adler Mühle in Bahlingen
- Ein Teil des Mehls kann auch durch Hartweizengrieß oder Weizendunst
ersetzt werden. Dadurch werden die Spätzle kerniger und fester. Außerdem
weichen sie dann nicht so schnell auf, wenn sie läger auf der Platte
liegen bleiben. (Das dürfte eigentlich sowieso nicht passieren ...)
- Mit Mineralwasser statt Leitungswasser wird der Teig
lockerer.
- Es ist umstritten, ob die Spätzle abgeschreckt werden
sollen. Beim Abschrecken wird die sich beim Kochen teilweise gelöste
Stärke abgespüt. Das Abschrecken empfiehlt sich zumindest, wenn
die Spätzle nicht gleich weiterverarbeitet werden, sondern eingefroren werden.
- Falls kein Spätzlebrett zur Hand ist, kann man sich auch mit
einem Holzbrett und einem Messer mit langer Klinge helfen. Vom nassen Holzbrett mit dem
Messer mit Schwung Spätzle ins Wasser schaben. Ist aber etwas schwieriger als mit dem
Schaber und ergibt meist größere Spätzle.
- Für besonders Eilige lassen sich Kässpätzle auch im
Mikrowellenherd schnell überbacken.
- Spätzle lassen sich auf Vorrat machen und tiefkühlen.
- Gibt man etwas Öl in den Teig, werden die Spätzle geschmeidiger.
- Sind größere Mengen gemacht worden, kann aus dem Garwasser
eine Gemüsesuppe gemacht werden, einige Vitamine und Mineralstoffe sind schon im
Garwasser aufgenommen worden.
- Für die Spätzlepresse weniger Wasser als beim Schaben
nehmen. Der Teig klebt dann weniger zusammen.
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